Fahrtrückblick: Ukraine Mai 2025

Ende Mai waren wieder sechs Freiwillige von împreuna mit drei Transportern in der Ukraine. Voll beladen mit dringend benötigten humanitären Hilfsgütern sind wir gut in Chmelnitzkij angekommen.

Die Tage Ende Mai waren geprägt von Anspannung unter den Menschen und gaben Anlass, uns besonders über die Einschätzung der Sicherheitslage auszutauschen. Denn es fanden auch im Raum Chmelnitzkij starke Angriffe während unseres Aufenthaltes statt. Dabei wurden etliche Wohnhäuser in naheliegenden kleineren Städten zerstört, glücklicherweise gab es zumindest in diesem Gebiet keine Toten. Die Stimmung in der Bevölkerung ist allerdings merklich gedrückt, der Krieg lastet schwer auf dem Alltag.

Zusammen mit unserer Partnerorganisation „Kinderarche Ukraine“ unterstützen wir Binnengeflüchtete in Chmelnitzkij, um zumindest einen kleinen Beitrag zur Verbesserung der Lage der Menschen in der Ukraine zu leisten. Pflegebetten, Verbandsmaterial, Hygieneartikel, Windeln, Gaskocher, Mikrowellen, Miniöfen, Powerbanks, Laptops, Spielzeug, medizinische Hilfsmittel, Rollstühle, Orthesen, Gehhilfen, Herde, Kühlschränke, Waschmaschinen, Bettwäsche und weitere Dinge konnten wir auf dieser Fahrt mitbringen.

Wir kauften in Chmelnitzkij zusätzlich noch Hygieneprodukte und Reinigungsmittel, sowie Lebensmittel ein. Auf dieser Fahrt konnten wir auch bei einer Verteilaktion mithelfen. 27 Familien erhielten bspw. eine Mikrowelle und einen Gaskocher, Geschirr, Lebensmittel und Drogerieartikel. Die Einladung der Menschen erfolgt anhand einer Liste. Dafür melden sich die Betroffenen bei der „Kinderarche Ukraine“ und geben an, was sie benötigen. Je nach zeitlicher Abfolge dieser Registrierung werden die Menschen dann zur Entgegennahme der Hilfsgüter eingeladen. An diesem Nachmittag wurde das Leiden der Menschen besonders deutlich, wenn sie ihre Geschichte erzählten, geprägt von Trauer, Verlust und Fassungslosigkeit.

Die Binnengeflüchteten, die nun in Chmelnitzkij wohnen, sind untereinander inzwischen gut vernetzt. So gibt es eine Freiwilligenorganisation, bestehend aus Geflüchteten, mit der wir nun auch schon einige Zeit in Kontakt sind. Gemeinsam mit ihnen konnten wir ein kleines Fest mit Spiel, Spaß und leckerem Essen für geflüchtete Kinder veranstalten. Für diese Organisation bringen wir Spiel- und Bastelmaterialien aus Deutschland mit.

Unsere Tage in Chmelnitzkij waren gut gefüllt. Da wir die großen Transporter direkt nach der Ankunft entladen, gibt uns das die Möglichkeit, große Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen, Herde und Kühlschränke direkt zu den Wohnorten der Menschen zu transportieren, die auf diese Geräte warten und dringend darauf angewiesen sind. Familien, die nach Deutschland geflüchtet sind, geben uns Pakete für ihre Angehörigen in der Ukraine mit, welche wir unkompliziert über die Post zu den Empfänger*innen schicken.

Das Klinikum in Chemnitz hat eine große Menge Bettwäschesets gespendet. Diese haben wir dem städtischen Krankenhaus in Chmelnitzkij übergeben. Die zuständigen Mitarbeiter*innen waren sehr dankbar und freuen sich sehr über derartige Kooperationen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Fahrten im Mai ist der Schulabschluss im Kinderheim Antoniny. Dieses Jahr haben elf junge Menschen nach der 10. Klasse die Schule und das Heim verlassen. Für die meisten geht es dann nach den Sommerferien in Chmelnitzkij weiter mit einer Ausbildung. Sie müssen sich selbst versorgen, eigenständig um alle Aspekte des Alltags kümmern und ziehen in ein Wohnheim. Um ihnen den Start etwas zu erleichtern, erhalten sie von uns eine Sporttasche, gefüllt mit Bettwäsche, Handtüchern, Koch- und Essgeschirr und Besteck, Hygieneprodukten und zur Feier ihres Schulabschlusses Schokolade. Zu den Feierlichkeiten selbst konnten wir nicht vor Ort sein, haben aber einen ganzen Tag kurz davor im Kinderheim verbracht. Trotz wechselhaften Wetters waren wir viel draußen und haben Fußball, Volleyball und Tischtennis gespielt, mit Kreide gemalt, Quatsch gemacht, erzählt und uns mit Riesenseifenblasen versucht. Die Kinder müssen ihre freie Zeit am Nachmittag auch meist in den Klassenräumen verbringen, so sind ihnen konkrete Spielangebote eine sehr willkommene Abwechslung. Auch Basteln und kleine Memoryrunden vorm Schlafengehen waren Teil eines unbeschwerten Tages, den wir gemeinsam verbracht haben. Der Tag in Antoniny hat uns und den Kindern sehr gut gefallen, unbedingt werden wir diesen Kontakt auch weiter pflegen und im Rahmen der nächsten Fahrt das Heim wieder besuchen. Aufgrund der Sicherheitslage können wir nicht in Antoniny übernachten, da sich unweit ein Militärflugplatz befindet, der regelmäßig Ziel russischer Angriffe ist.

Wie schon erwähnt, setzen einige der Kinder aus dem Heim ihre Ausbildung in Chmelnitzkij fort. Durch diesen Umstand können wir auf unseren Fahrten auch jedes Mal ehemalige Heimkinder treffen, welche uns inzwischen sehr ans Herz gewachsen sind. Sie kommen zuverlässig um bspw. beim Entladen der Transporter und der Spendenverteilung zu helfen. Wir sind ihnen sehr dankbar und konnten dieses schöne Miteinander bei einem gemeinsamen Abendessen feiern.

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Unser Dank gilt auch den folgenden Firmen, die uns mit Spenden unterstützt haben:

  • Meditech Sachsen mit Pflegebetten und Verbandsmaterial,
  • Sanisax mit Orthesen, Windeln, Rollstühlen und Gehhilfen,
  • dem Klinikum Chemnitz für umfangreiche Unterstützung mit Bettwäsche,
  • der Tafel Dresden für Bettwäsche, Süßigkeiten und Hygieneartikel.

Wir bedanken uns ganz herzlich für die wunderbare und ausdauernde Unterstützung.

Auch danken wir allen Menschen, die privat Geld oder Sachmittel gespendet und bei der Organisation des Hilfstransportes geholfen haben. Ohne Euch wäre unsere Arbeit nicht möglich, Vielen Dank.

Zu erwähnen sind schließlich alle, die beim Trachenfest auf den Hufewiesen in Dresden dabei waren und bei uns einen Kaffee erworben haben. Denn nach wie vor sind wir in unserer Arbeit und die Menschen in der Ukraine auf jede Spende angewiesen.

Es ist unbedingt wichtig, den Menschen in der Ukraine, die so dringend auf Unterstützung angewiesen sind, weiter solidarisch zur Seite zu stehen und sie in ihrer Situation nicht allein zu lassen. Deshalb planen wir weitere Hilfstransporte im Sommer und im Herbst.

Für die nächste Fahrt sammeln wir ab jetzt Spenden, Ihr könnt uns bezüglich Sachspenden per E-Mail kontaktieren (ukraine@impreuna.org ) oder Geldspenden auf folgendes Konto überweisen.

IBAN: DE38850503003120001413
BIC: OSDDDE81XXX (Ostsächsische Sparkasse Dresden)
Konto-Inhaber: Impreuna e.V.
Verwendungszweck: Ukraine

Vielen herzlichen Dank für Eure Unterstützung, Euer Interesse und Eure Solidarität

Euer Team von impreuna e.V.