Was bedeutet eine gute Zeit in Tagen des Krieges? – Ostern 2023 in Chmelnitzkij –

Na? Wie wars? – Gut wars.

Was damit gemeint ist, könnt Ihr hier lesen. Es geht natürlich um unsere Osterfahrt 2023 in die Ukraine. Vier Vereinsmitglieder von unserem Verein Impreuna e.V. waren mit einem blauen und einem orangenen Transporter unterwegs, von Dresden voll beladen mit Spenden für die Binnenflüchtlinge. Es gab Ölradiatoren und Heizlüfter, Hygieneartikel und Windeln, Kleidung und Konserven, Computer, Fahrräder, Spielzeug, einen Toilettensitz und einiges mehr…

Das erste „gut“ ist, dass wir sicher angekommen sind und die Spenden überreichen konnten, verbunden mit der Möglichkeit mit Spendengeldern vor Ort noch mehr (Hygieneartikel, Reinigungsmittel, Nahrungsmittel, Medizin und Schreibzeug) einzukaufen. Wir konnten genau nachvollziehen, wie die Spenden an die Bedürftigen kommen: in einem Heft sind alle eingetragen, die sich melden und um Hilfe bitten. Sie geben an woher sie kommen, mit wie vielen Kindern sie gekommen sind und natürlich, was sie brauchen.

Hier ein ganz großer Dank an alle privaten Spender*innen von Geld und Sachspenden, an „dm“ in Dresden und „OBI“ in Meissen und Radebeul.

Das nächste „gut“ ist der Kontakt zu den Menschen, die persönliche Übergabe von Spenden an den Verein, der sie weiterverteilt, klar, vielmehr aber auch die Anteilnahme. Der Krieg ist Teil des Alltags und sollte es gleichzeitig nicht sein. Die Menschen sind sehr bewegt, von dem, was in ihrem Land passiert, jede*r kennt eine Person, die an der Front ist, im Zentrum von Chmelnitskij wächst die Zahl der Plakate, die die Toten aus der Stadt zeigen. Dabei merkten wir sonst wenig vom Krieg, die Panzersperren und Kontrollpunkte auf den großen Straßen im Land, ja, aber der Alltag in Chmelnitskij geht seinen Gang. „Gut“ sind die offenen Ohren, die wir mitbringen, das Zuhören und unsere Solidarität. Wir nehmen Anteil aber auch Leichtigkeit und Spaß bekamen Raum in der Begegnung. Zum Ausladen kamen Freunde und wir bildeten eine Kette um die Spenden in den Räumlichkeiten des дітячий ковчег (der Empfängerverein namens Kinderarche Ukraine) unterzubringen, die Sonne schien und es wurde viel herumgealbert. Auch nach Antoniny ins Kinderheim konnten wir fahren und dort Ostersüßigkeiten verstecken, spielen, mit Kreide malen, Quatsch machen, zuhören, und einfach da sein und Aufmerksamkeit schenken, auch ohne Worte. Dieses „gut“ war das Da-Sein und der gemeinsame Spaß trotz der schweren Zeit. Einige von uns konnten auch noch langjährige Bekannte wiedertreffen, wie zum Beispiel eine junge Frau, ehemaliges Heimkind, die mit ihrer Familie in einem anderen Dorf in der Nähe lebt.

Unser Besuch war geprägt von Begegnung, Anteilnahme, der Hilfeleistung und Unterstützung im Rahmen unserer Möglichkeiten und auch von der Freude am Miteinander.

Zum Schulabschluss im Mai wollen wir wieder fahren und einen Spendentransport mit dem gemeinsamen Feiern mit den Kindern in Antoniny verbinden.

Eure Frieka